Die Sorbische Kultur ist ein fester Bestandteil des Studienortes Leipzig. Mit ihren traditionellen Festen haben die sorbischen Studierenden auch in diesem Jahr wieder ein Stück Lausitz nach Leipzig gebracht.
Im Mai findet in der sorbischen Lausitz traditionell das Maibaumwerfen statt – ein Brauch, den sorbische Studierende auch fernab der Heimat an ihrem Studienort Leipzig beibehalten haben. Auch in diesem Jahr fand dazu wieder ein kleines Fest statt, ausgerichtet vom studentischen Verein Sorabija Lipsk e.V. Nachdem der Maibaum geworfen wurde, feierten die Studierenden die sorbische Tradition beim Tanz in Tracht zu sorbischer Musik.
Zuvor wurde der Maibaum beim sogenannten Hexenbrennen am 30. April aufgestellt, um den Mai zu begrüßen. Mit dem symbolischen Verbrennen einer Hexenfigur sollen der Winter und alles Schlechte des vergangenen Jahres verscheucht werden. Der Sorabija Lipsk e.V. lud zu diesem Fest auch andere Leipziger Studierendenvereine und -clubs zu einem gemeinsamen Volleyballturnier und anschließender Feier ein.
Sorbisches Leben und Wirken gibt es in Leipzig und speziell an der Universität bereits sehr lange, die Wurzeln reichen zurück bis ins 18. Jahrhundert. Das heutige Institut für Sorabistik wurde am 6. September 1951 gegründet und noch immer kann das Studienfach Sorabistik, die Lehre von der sorbischen Sprache und Literatur – einzigartig in Deutschland – an der Universität Leipzig studiert werden.
Die 7. und 8. Etage des Wohnheims Arno-Nitzsche-Straße tragen seit der feierlichen Einweihung am 16. Mai 2011 den Namen des berühmten sorbischen Volksdichters Handrij Zejler. Dadurch wird den sorbischen Studierenden das Zusammenleben ermöglicht und eine Heimat auf Zeit außerhalb der Lausitz geboten – und damit die Möglichkeit, ihre Traditionen zu pflegen und die sorbische Sprache zu sprechen.
Heute leben auf den beiden Etagen im Studentenwohnheim Arno-Nitzsche-Straße rund 20 sorbische Studierende. Die meisten von ihnen studieren in Leipzig Lehramt, zumeist mit Sorabistik oder auch Medizin und Jura. Witajće k nam – herzlich willkommen in Leipzig!